MtG Avatar – Der Herr der Elemente Review – Küchentisch Magic
Das Set MtG Avatar – Der Herr der Elemente ist ein weiteres Crossover der Universes Beyond-Reihe und Standard legal.![]()
Das neue Set erscheint am 21. November 2025 und ist damit die letzte, erscheinende Edition für dieses Jahr. Und was für ein Jahr das war! Wir hatten einige coole Sets wie Tarkir: Dragonstorm, Final Fantasy oder Edge of Eternities, aber mit Aetherdrift oder Spider-Man auch ein paar Flops. Spider-Man war ein ziemliches Design Chaos, nachzulesen in unserem Test und das erste Standard legale Set von Universes Beyond. Mit MtG Avatar – Der Herr der Elemente wird dieser Trend gleich fortgesetzt, aber nachdem diese Thematik im letzten Review zu Spider-Man bereits ausführlich behandelt wurde, möchte ich heute gleich mit den neuen Spielmechaniken starten, die das Set mit sich bringt.
Das Herzstück des Sets sind passernderweise die vier Elemente und die dazugehörigen Fähigkeiten Firebending (Feuerbändigen), Waterbending (Wasserbändigen), Airbending (Luftbändigen) und Earthbending (Erdbändigen).
Firebending – das Aggro Element
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Beginnen wir mit Firebending, der wohl direktesten und aggressivsten Mechanik im Set. Kreaturen mit Firebending erzeugen beim Angriff rotes Mana, das euch bis zum Ende des Kampfes erhalten bleibt. Dadurch entsteht ein sehr dynamisches Spielgefühl: Wer angreift, bekommt Mana, um sofort Zauber oder Fähigkeiten zu zünden – ganz wie ein Feuerbändiger, der seine Kraft aus Bewegung und Angriff zieht. In Limited funktioniert das halbwegs, weil es aktives, taktisches Spiel belohnt. Das lädt zu schnellen, explosiven Decks ein, die Druck aufbauen und sofort Spells nachlegen, während der Gegner noch blockt. Ein typisches Firebending-Deck hat viele günstige Kreaturen, Tricks wie +2/+0 bis zum Ende des Zuges und Instant-Effekte, die im Kampf gespielt werden können. Da kommt einem gleich Prowess (Bravour) in den Sinn, wodurch gleich noch mehr Synergie entsteht, weshalb mir der Schüler des Feuerbändigens sehr gut gefällt.
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In Constructed-Formaten dürfte es aber schwerer Fuß fassen, da es sehr vom passenden Kartenumfeld abhängt. So gut mir die Mechanik an sich gefällt und so schön das Firebending auch zum Flavor passt, so schwach ist auch die Limitierung, dass das Mana am Ende des Kampfes wieder verschwindet. Dadurch können eben nur Spontanzauber bzw. Combat Tricks wirklich genutzt werden und ich denke in Standard werden wir dies daher nicht häufig sehen. Auch in Limited ist es gegenüber den anderen Mechaniken eine ehere schwächere Strategie, es sei denn man hat wirklich viele Karten mit Möglichkeiten, um das Mana aufzubrauchen.
Airbending – variables Control Element
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Airbending ist das genaue Gegenteil: Statt roher Kraft bringt diese Mechanik Kontrolle und Flexibilität ins Spiel. Sie erlaubt es, ein Permanent wegzupusten, also zu exilieren, sodass der Besitzer es später für 2 Mana zurückholen kann. Das fühlt sich genauso an, wie es klingen soll: eine Böe, die den Gegner aus dem Gleichgewicht bringt, ohne bleibenden Schaden zu hinterlassen. In Limited ist das eine der stärksten Mechaniken, weil sie gegnerische Bomben temporär neutralisiert oder eigene Kreaturen retten kann.
Airbending steht damit für Enter the Battlefield Effekte und Control. Es ist keine Mechanik, die euch zwingt, permanent anzugreifen oder Schaden zu machen – sie verschafft euch Zeit und verschiebt das Gleichgewicht auf dem Spielfeld. Wenn Airbending auf eine gegnerische Karte spielt, entfernt ihr diese aus dem Spiel, ohne es zu zerstören – es ist also ein Mittel, Gegner zu verlangsamen, Karten zu neutralisieren oder den Moment zu kontrollieren, wann etwas ins Spiel zurückkehrt. Besonders stark ist die Mechanik in Kombination mit Karten, die beim Wiedereintritt ins Spiel Effekte auslösen – man kann so mit eigenen Permanents tricksen, sie retten oder erneut triggern. Ich kann mir vorstellen, dass gerade Umkehrung des Luftbändigers einer der stärksten und wandlungsfähisten Removal-Spells am Prerelease-Wochenende sein wird.
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Übrigens sehen wir hier auch gleich den neuen Untertyp Lektion, der für sich nichts besonders macht, aber z.B. von Aang, der letzte Luftbändiger genutzt werden kann um Lifelink (Lebensverknüpfung) zu erhalten. In Constructed könnte die Mechanik hingegen zu fair sein, da die Karten letztlich zurückkommen. In Commander, gibt es bei weitem stärkere Blink-Effekt. Thematisch ist das Design abermals sehr passend zu Avatar gewählt.
Waterbending – das Midrange und Ressourcen Element
Waterbending erlaubt es, Kreaturen oder Artefakte zu tappen, um einen Teil oder den gesamten Kosten einer Karte zu zahlen — eine Art Mischung aus Convoke und Improvise.
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Damit ist Waterbending ist eine Ressourcenmanagement Mechanik. Sie erlaubt es Kosten zu bezahlen, indem man Permanents tappt – was hervorragend in Midrange-Decks passt, die sowohl Kreaturen als auch Artefakte auf dem Board haben. Besonders eignen sich Artefakttokens wie Food oder Treasures wodurch teurere Effekte früher aktiviert werden können. In Limited führt das oft zu Value-orientierten Decks, die ein starkes Board aufbauen, überleben und dann mit einem oder zwei großen Spielzügen das Tempo drehen. In Constructed kann Waterbending sogar Combo-Potenzial entfalten, etwa mit Karten, die vom Tappen oder Enttappen profitieren. Das Spielgefühl ist fließend: Man reagiert flexibel, passt sich an, zieht Energie aus dem, was bereits da ist, ganz wie das Wasser selbst. Von dem her finde ich auch hier den Flavor gut gemacht und ich stelle mir vor, dass einige Effekte gut in das eine oder andere Commander Deck passen werden. So auch bei Geheimnis des Blutbändigens.
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Gerade in Commander kann man mit dieser Karte richtig viel Spaß haben und eine Partie auf den Kopf stellen. Die Karte Mindslaver lässt grüßen.
Earthbending – das Elemten des Value Grind
Earthbending erlaubt es, ein Land zu animieren, wodurch das Land zu einer Kreatur mit Eile und somit umfunktioniert wird. Das ist an sich noch nichts Neues, aber für sich genommen ein starkes Element ein Land in eine Kreatur zu verwandeln. Es gibt jedoch einen wichtigen und sehr mächtigen Zusatz. Wenn das animierte Land stirbt/exiliert wird, kommt es einfach getappt als Land zurück.
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Das ihr Länder in Kreaturen verwandelt könnt, macht einen unheimlich resilient. Jede Ressource wird doppelt genutzt, wodurch am Ende des Spiels einfach mehr Druck auf dem Feld da ist. Noch dazu ist man normalerweise bei Ländern, die auch Kreaturen sind bei Boardwipes sehr ausgeliefert, da diese dann die komplette Landbase zerstören. Nachdem sie aber ohnehin wieder zurück kommen besteht diese Gefahr nicht. Für mich ist Earthbending die Mechanik mit dem meisten Potenzial, wenn man es denn schafft genügend Länder problemlos zu animieren und daraus Nutzen zu schlagen. Das eigentlich unscheinbare Dauchsmaulwurf-Junges ist wahrscheinlich die begehrteste Karte im ganzen Set.
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Ich denke alle Avatar-Fans können mit den vier Elementen im MtG Avatar Set sehr zufrieden sein, denn sie spiegeln diese wirklich schön wider. Es entsteht eine „natürliche“ Balance der vier Elemente, die sich nicht nur im Flavor, sondern auch in den Spielstilen widerspiegelt. Ich denke aber das gerade Firebending wegen der Kampfphasen-Limitation für alle Formate zu schwach sein wird. Air– und Waterbending werden es aber in Constructed auch nicht leicht haben. Deshalb bleibe ich dabei, rein stärketechnisch bin ich absoluter Earthbending Fan.
Ich habe in meinem Commander Deck Review zu Edge of Eterneties darauf hingewiesen, dass es schon ziemlich viele Commander Precons als Lands oder Landfalldeck gibt. Und ausgerechnet bei MtG Avatar – Der Herr der Elemente und Earthbending gibt es nicht nur kein Landdeck, sondern überhaupt kein Precon. Das ist bei dieser starken IP doch ein bisschen schade, da sich Fans mit Sicherheit über thematische Decks mit ihren Lieblingscharakteren gefreut hätten. Stattdessen gibt es ein Commander Bundle um den knackigen Preis zwischen 150 und 170 Euro. Enthalten darin sind:
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- 1 Sammler-Booster
- 9 Play-Booster
- 5 Karten ohne Rand
- 30 Länder + exklusives Zubehör
Kann man schon machen und wird den Preis auch wert sein. Ich finde es trotzdem schade, dass es keine Precons gibt. Was ich hingegen überhaupt nicht schade finde, ist die neue Einsteigerbox. Diese ist zwar mit 40 Euro etwas teurer als beispielsweise die Einsteigersets aus Herr der Ringe, Assassin’s Creed oder Ähnlichem, aber es wird auch einiges mehr geboten:
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- 2 Tutorial-Decks
- 8 Jumpstart-Decks (vorsicht, keine Booster, sondern fix vorgegebene)
- 2 Spielmatten
- 2 Spindown-Lebenspunktezähler
- 2 Schnellstartanleitungen
Für Einsteiger:innen finde ich besonders die zwei Tutorialdecks cool, wo drauf steht, dass man sich ja nicht mischen soll. So kann man die ersten Schritte wirklich Step by Step nach Anleitung nachspielen und hat genau die Reihenfolge und Anleitungsschritte parat, um in das doch sehr komplexe Spiel reinzukommen. Beherrscht man dann die Basics, kann auf die Jumpstartdecks umgestiegen werden um mehr Varianz und Spielspaß reinzubekommen. Also wenn jemand nur im Entferntesten darüber nachdenkt mit Magic anzufangen oder einfach nur Avatar Fan ist dann empfehle ich diese Einsteigerbox wirklich sehr. Alleine die dicke der Box, aber auch die Spielmatten mit den hilfreichen Markierungen sind sehr schön und qualitativ gut gemacht. So gehört sich das Wizards!
MtG Marvel's Spider-Man Fazit
Wenn man den Avatar-Kosmos mag, dann spürt man sofort: Elemente, Nationen, Charaktere – alles ist da. Die Mechaniken spiegeln die Elemente, und das Artwork bringt starke visuelle Flashbacks. Wie gewohnt verknüpft sich das auch sehr gut mit den Spielmechaniken, die gut zur Lore und den Elementen passen. Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Generell muss man sagen, dass es MtG Avatar – Der Herr der Elemente geschafft hat sich von dem Spider-Man Designchaos deutlich abzusetzen. Das Set wirkt sowohl für Limited, als auch Constructed rund und ich denke, dass die Leute gerade beim Prerelease sehr viel Spaß haben werden, da ähnlich wie bei Tarkir hier ein Element ausgesucht werden kann und so eines von sechs Boosterpacks fix viele Karten dieses Elements enthalten wird. Das ist immer cool und wird für ein besonderes Erlebnis sorgen. Für Constructed sieht die Sache schon etwas anders aus. Ich denke nicht, dass es viele Karten in Standard schaffen werden, aber einige brauchbare Commanderkarten sind durchaus mit an Board. Ich bin daher froh, dass dieses Magic Jahr mit dem MtG Avatar Set noch ein versöhnliches Ende findet.