Eroshoo HY260pro Mini Projector Test: Kleines Gerät, große Unterhaltung

von Mandi 15.09.2025

Großes Kino für grade mal 111,- Euro? Mit dem Eroshoo HY260pro Mini soll das möglich sein – wir haben ihn getestet!

Zum Eroshoo HY260pro Mini

Der Mini-Beamer-Markt boomt, und zwischen unzähligen chinesischen Anbietern fällt es schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Eroshoo HY260pro Mini Beamer (zur Amazon-Website) mit seinem verlockenden Preis-Leistungs-Versprechen verspricht natives 1080p, 4K-Unterstützung, WiFi 6, Bluetooth 5.4 und sogar ein integriertes Android TV-System. Doch was kann ein Beamer unter 120,- Euro wirklich leisten? Nach mehrwöchigen Tests mit verschiedensten Inhalten und Einsatzszenarien haben wir eine klare Antwort: Dieser kompakte Projektor überrascht positiv, hat aber auch seine natürlichen Grenzen. Der Eroshoo HY260pro positioniert sich als smarter Mini-Projektor für den Heimkinobereich. Laut Herstellerangaben bietet er eine native 1920×1080 Full HD-Auflösung, unterstützt 4K-Inhalte und soll mit seiner LED-Technologie bis zu 18.000 Lumen Helligkeit erreichen. 

Das integrierte Android TV 11 System verspricht direkten Zugang zu Streaming-Apps, während WiFi 6 und Bluetooth 5.4 für moderne Konnektivität sorgen sollen. Die Kurzdistanz-Technologie ermöglicht angeblich eine 100-Zoll-Projektion bereits ab 30 cm Abstand. Die offizielle Produktseite bewirbt besonders die innovativen Features: Eine 180°-Drehfunktion für flexible Aufstellung, automatische Keystone-Korrektur für perfekte Bildgeometrie und sogar eine Bluetooth-Maus mit 6-Achsen-Sensor für die Bedienung. Mit Abmessungen von nur 19,6 x 10,1 x 9,2 cm und einem Gewicht von 920 g soll der HY260pro die ideale Balance zwischen Portabilität und Leistung bieten. Die Hersteller-Website verspricht zudem ein 180°-Drehsystem, das sogar Decken-Projektionen ermöglicht. Das klingt alles recht gut und zweckmäßig, aber wie schlägt sich das Produkt in der Praxis?

Die ersten Schritte

Beim Öffnen der unscheinbaren Kartonverpackung offenbart sich ein sauber organisiertes Innenleben. Neben dem kompakten Projektor in mattem Weiß finden sich eine übersichtliche deutsche Bedienungsanleitung, die Fernbedienung, ein HDMI-Kabel und das Netzteil mit ausreichend langem Kabel. Besonders positiv fällt das mitgelieferte Mikrofasertuch zur Linsenreinigung auf – ein Detail, das so nicht selbstverständlich ist. Der erste Eindruck des Geräts selbst ist erfreulich: Die Verarbeitung wirkt solide, ohne billig zu erscheinen. Die matte Oberfläche zieht keine Fingerabdrücke an, und weiters machen die kompakten Abmessungen ihn tatsächlich zu einem echten Tischgerät. 

Besonders clever ist der integrierte Standfuß, der stufenlose Neigungseinstellungen ermöglicht und dabei stabil bleibt. Der 180°-Rotationsmechanismus funktioniert dabei echt ganz problemfrei und noch dazu ohne jegliches Wackeln. Die Inbetriebnahme gestaltet sich erfreulich unkompliziert. Nach dem ersten Einschalten – der Bootvorgang dauert etwa 45 Sekunden – führt ein deutschsprachiger Setup-Assistent durch die grundlegenden Einstellungen. WLAN-Verbindung und Grundkonfiguration sind in wenigen Minuten erledigt, ohne dass technisches Vorwissen nötig wäre. Selbst technische Laien dürften hier keine Probleme haben, ganz, wie es auch bei Smartphones der Fall ist.

Großes Kino im Kleinstformat

Im Alltagstest zeigt der Eroshoo HY260pro ein gemischtes, aber durchaus respektables Bild. Das Android TV 11-System läuft flüssiger als erwartet und bietet Zugang zu den wichtigsten Streaming-Apps. YouTube, Netflix und Amazon Prime laufen problemlos, wobei die Ladezeiten durchaus akzeptabel sind. Die Benutzeroberfläche reagiert flüssig auf Eingaben, auch wenn sie nicht die Geschwindigkeit eines Premium-Geräts erreicht. Die beworbene Kurzdistanz-Technologie funktioniert tatsächlich: Bereits bei 75 cm Abstand zur Wand entsteht ein beeindruckend großes Bild von etwa 75 Zoll Diagonale. Die automatische Fokussierung arbeitet zuverlässig und stellt binnen Sekunden scharf.

Dies ist wahrlich ein Feature, das den Bedienkomfort erheblich steigert. Damit nicht genug: Die Keystone-Korrektur gleicht kleinere Aufstellungsungenauigkeiten problemlos aus, stößt aber bei extremen Winkeln an ihre Grenzen. Besonders beeindruckend ist die Flexibilität durch die 180°-Rotation. Wandprojektion, Deckenprojektion oder sogar rückwärtige Projektion – alles funktioniert problemlos. Gerade für das Schlafzimmer-Kino an der Decke ist das ein echter Mehrwert. Die Bildqualität in dunklen Räumen überzeugt durchaus: Farben wirken lebendig, Kontraste sind für diese Preisklasse überraschend gut, und die native 1080p-Auflösung sorgt für ausreichend Details.

Das sind die Pluspunkte

Der HY260pro punktet in mehreren Bereichen, die den Alltag tatsächlich erleichtern. Die kompakten Abmessungen machen ihn zum idealen Reisebegleiter – ob Camping, Hotelzimmer oder Geschäftspräsentation. Die bereits erwähnte 180°-Flexibilität eröffnet Nutzungsszenarien, die herkömmliche Beamer so nicht bieten können. Das integrierte Android TV System mit vorinstallierten Apps eliminiert die Notwendigkeit zusätzlicher Streaming-Sticks. WiFi 6 und Bluetooth 5.4 sorgen für stabile Verbindungen, wobei die Bluetooth-Kopplung des Beamers mit externen Lautsprechern problemlos funktioniert. 

Seine automatischen Korrektur-Features (Fokus und Keystone) reduzieren den Einrichtungsaufwand auf ein Minimum – einfach aufstellen, einschalten, fertig. Praktisch ist zudem auch die Möglichkeit, den Projektor als reinen Bluetooth-Lautsprecher zu verwenden, wenn keine Projektion benötigt wird. Grundsätzlich ist das möglich, ob ihr das aber auch tatsächlich wollt, müsst ihr selbst entscheiden – dazu gleich mehr. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und bietet alle wichtigen Funktionen, einschließlich der beworbenen Maus-Funktionalität für die Navigation im Android-System.

Das müsst ihr auch wissen

Trotz vieler positiver Aspekte hat der HY260pro auch klar erkennbare Schwächen. Die beworbenen 18.000 Lumen sind definitiv Marketingsprech – realistisch sind es etwa 200 ANSI-Lumen, was für dunkle Räume ausreicht, bei Tageslicht aber schnell an Grenzen stößt. Schon bei geringem Raumlicht wird das Bild blass und kontrastarm. Der interne Lautsprecher mit 5W leistet gerade mal akzeptable Dienste. Für echte Filmnächte ist eine externe Bluetooth-Box oder Soundbar unerlässlich. Die Lüftergeräusche sind in ruhigen Szenen hörbar, stören aber nicht übermäßig – er ist dabei deutlich leiser als viele größere Beamer.

Die beworbene 4K-Unterstützung beschränkt sich auf die Wiedergabe von 4K-Inhalten, die intern auf 1080p heruntergerechnet werden. Echte 4K-Schärfe könnt ihr klarerweise nicht erwarten. Bei sehr dunklen Filmszenen zeigt sich zudem, dass der Schwarzwert nicht mit hochwertigen Projektoren mithalten kann – ein typisches Problem günstiger LED-Beamer. Die Android TV Performance ist für den Preis respektabel, kann aber mit aktuellen Smart-TVs oder dedizierten Streaming-Geräten nicht konkurrieren. Gelegentliche Ruckler bei aufwendigen Menüs oder sehr hochauflösenden Inhalten sind spürbar.

Eroshoo HY260pro Mini: Die Technik

Die technischen Spezifikationen des Projektors offenbaren sowohl Stärken als auch typische Schwächen dieser Preisklasse. Seine native Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln entspricht echtem Full HD, während die maximale Unterstützung von 3840 x 2160 Pixeln nur bedeutet, dass 4K-Inhalte zwar wiedergegeben werden können, dabei aber auf die native Auflösung heruntergerechnet werden. Das Gewicht von 920 Gramm macht den Projektor tatsächlich portabel, ohne dabei zu fragil zu wirken. 

Die Abmessungen von 19,6 x 10,1 x 9,2 cm entsprechen etwa zwei übereinander gestapelten Smartphones – durchaus handlich. Das LED-System verspricht eine Lebensdauer von bis zu 30.000 Stunden, was jedenfalls eine lange Zeit bedeutet. Die Anschluss-Ausstattung ist zeitgemäß: HDMI, USB, 3,5mm-Klinke und WiFi/Bluetooth sind vorhanden. Der Speicher fasst 4 GB für Apps und Einstellungen. Die Projektionsfläche von 30 bis 300 Zoll bei 2m optimalem Abstand zeigt die Flexibilität des Systems.

Unter dem Strich: Gut genug

Der Eroshoo HY260pro Mini Projector ist kein Wundergerät, aber ein ehrlicher Kompromiss für Preisbewusste. Wer seine Erwartungen realistisch adjustiert und die natürlichen Grenzen eines 110,- Euro teuren Beamers akzeptiert, bekommt ein durchaus nützliches Gerät. Die größten Stärken liegen in der Flexibilität und dem Bedienkomfort. Android TV funktioniert zufriedenstellend, die automatischen Korrektur-Features nehmen euch viel Arbeit ab, und die 180°-Rotation eröffnet kreative Nutzungsszenarien. Für Gelegenheitsnutzer in dunklen Räumen, die nicht die höchste Bildqualität benötigen, ist der HY260pro empfehlenswert.

Kritisch werden solltet ihr in jedem Fall bei den völlig überzogenen Helligkeitsangaben und 4K-Versprechen. Hier bewegt sich der Hersteller im Graubereich zwischen Marketing und Realität. Wer jedoch die tatsächlichen 200 ANSI-Lumen und die 1080p-Auflösung als Basis betrachtet, wird weniger enttäuscht und kann die positiven Aspekte besser würdigen. Für den eher geringen Preis von derzeit grade mal 111,- Euro liefert der Eroshoo HY260pro eine solide Alltagsleistung mit ein paar netten Extras. Seid ihr damit zufrieden, dürft ihr gerne zugreifen – viel mehr darf man nicht erwarten, aber auch nicht weniger.

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