Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV Test: Encore!
Mit Super Mario Party Jamboree lieferte Nintendo 2024 ein bereits üppiges Festpaket ab – das Upgrade für die Switch 2 verspricht noch mehr!
Zur Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV
Dank Maussteuerung, Mikrofonunterstützung und Kamera soll uns das ganz große Multimedia-Spektakel erwarten. Noch bevor die Titelmelodie richtig einsetzt, lässt euch das Spiel (zur offiziellen Website) die Wahl zwischen Super Mario Party Jamboree (dem Originalteil) und Jamboree TV. Der Bruch fühlt sich an, als würden zwei Spiele auf derselben Cartridge um Aufmerksamkeit rittern: Während der Basisteil unverändert in Full HD läuft, strahlt Jamboree TV mit knackscharfer Auflösung und butterweichen 60 Bildern pro Sekunde. Es ist irritierend, nach einer Partie TV-Minispiele in die leicht verwaschene Urfassung zurückzufallen – zumal Fortschritte, Rekorde und Achievements strikt voneinander getrennt bleiben. Wir haben uns dem Original schon 2024 eingehend gewidmet, zu unserem kompletten Testbericht geht es hier entlang!
Sieben Bretter, viele Geschichten
Dementsprechend bleibt hier vieles ähnlich: Die Inselgruppe, auf der sich sämtliche Boards befinden, bleibt auch ein Jahr nach Release ihr größter Star. Die Lagune beeindruckt mit wechselnden Gezeiten, die Pfade schlagartig öffnen oder schließen, während im Meisterwürfler-Motodrom Karts über Boost-Pads sausen und Sternpositionen fix verankert sind – wer nicht im richtigen Moment in die Boxengasse hüpft, verliert den Anschluss. Rückkehrer wie Western Land und Marios Regenbogenburg wecken 90er-Nostalgie, verlangen zugleich aber Glück, weil die Item-Läden erst spät erreichbar sind.
Bowser verwandelt das Brett seiner Festung in ein Fallenlabyrinth mit zufällig aktivierten Feuerbalken, das sogar Veteranen regelmäßig in den Münz-Bankrott treibt. Der größte Kritikpunkt bleibt die Brettgröße: Wer mehr als zehn Runden ansetzt, umrundet die Spielfelder allzu schnell, was das „Wo wird der Stern wohl auftauchen?“-Kribbeln etwas verwässert. Jetzt ist aber die Frage: Was bringt Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV neu auf den Tisch? Dem widmen wir uns sogleich im folgenden Absatz.
Minispiele mit Maus, Mikro, Kamera
Die ursprünglichen 112 Disziplinen bilden weiterhin das Rückgrat und bieten von Button-Mash-Klassikern bis Rhythmus-Einlagen alles, was den Puls beschleunigt. Jamboree TV steuert 20 zusätzliche Minispiele bei, die konsequent auf neue Hardwarefeatures setzen. So verwandelt die Joy-Con 2-Maus den Controller in einen optischen Pointer: Beim Eishockey entscheiden Millimeter-Bewegungen über den Couchtisch über euer Timing, während ihr anderswo als Gumba panisch Schneehaufen vor das gegnerische Tor schippt. Die Präzision überrascht positiv und eignet sich perfekt für 30-Sekunden-Häppchen.
Das eingebaute Mikrofon entpuppt sich im Party-Chat als solide, doch die beiden Schreiduelle verkommen rasch zum Lautstärke-Contest, weil das Spiel Lautheit höher bewertet als Rhythmusgefühl. Schade! Genauso verhält es sich mit der optionalen USB-C-Kamera: Vier Body-Tracking-Spiele – darunter das herrlich absurde Gumba-Balancieren, bei dem ihr die Widersacher auf eurem Kopf stapelt – zünden nur, wenn Beleuchtung und Abstand stimmen. In unserem eigenen Wohnzimmer sind die Switch 2-Konsole und die Kamera recht fix verbaut, da kann man sich leider nicht so davor tummeln, wie das Spiel das will.
Jamboree TV trifft und wieder nicht
Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV will dabei sämtliche Hardware-Neuerungen auskosten, die eine Nintendo Switch 2 so mit sich bringt. Da liegt es auf der Hand, dass viele Minispiele sich auf die Maussteuerung konzentrieren, andere auf die Kamera abzielen und sogar etwas für das Mikrofon abfällt. Unter dem Strich verkommen sie alle nur zu einer besseren Tech-Demo, was die Nintendo Switch 2-Konsole betrifft. Wer an so etwas interessiert ist, kann sich auch die Welcome Tour ansehen. Es wäre wesentlich cooler gewesen, wenn durch das Switch 2-Upgrade auch das Basisspiel betroffen wäre.
Aber egal: Zwei zusätzliche Regelwerke verfeinern den Klassiker. Tag-Team-Regeln teilen Sterne, Items und Münzen zwischen Zweierteams. Der Clou ist der gemeinsame Würfel: Partner teleportieren sich auf dasselbe Feld, würfeln gemeinsam und dürfen anschließend sogar doppelten Stern-Output abgreifen. Es gibt auch mehr Tempo: Fünf Züge, Start mit 50 Münzen plus einem Gratis-Stern, höhere Item-Drop-Rate und dichtere Bowser-Felder erzeugen einen kompakten 30-Minuten-Adrenalinrausch. Das ist perfekt für all jene, die nicht gerade zwei Stunden spielen wollen, sondern etwas schneller in das typische Mario Party-Feeling kommen wollen!
Jamboree TV: Das fiel auf
Der Netcode präsentiert sich stabil: Vier Parteien würfeln ohne spürbare Latenz, und dank integrierter Kamera sieht man das Triumph-Grinsen der Konkurrenz direkt neben der Minispiel-Action – sofern alle eine Switch 2 besitzen. Cross-Play mit Switch-1-Besitzern funktioniert, doch Kamera- und Maus-Disziplinen werden auf älterer Hardware einfach ausgeblendet. Ein großes Lob verdient GameShare: Eine einzige Spielversion genügt, um Freunde lokal auf ein abgespecktes Board zu bringen. Allerdings bleibt die Auswahl auf genau ein Brett samt 30 Minispielen beschränkt, was die groß propagierte Gratis-Demo schnell entzaubert.
Weiters bleibt das Game sehr einfach und somit Nintendo seiner Linie treu: Würfel, Ereignisfeld, Minispiel – mehr braucht es nicht. Dank stets eingeblendeter Hilfesequenzen finden sich selbst Serienneulinge binnen Minuten zurecht. Wer dagegen Bewegungsminispiele ausschalten oder Rundenlänge justieren will, wird von verschachtelten Untermenüs gebremst – eine Nebenwirkung der Zwei-Spiele-Struktur. Immerhin: In Jamboree TV lässt sich direkt auf der Brettansicht zwischen Frenzy- und Klassik-Regeln umschalten, was Experimentierfreudige unterstützt. Und sowohl Jung als auch Alt können sich an den Games erfreuen!
Die Technik: Willkommen im Jahr 2025
Visuell liefert das TV-Segment einen spürbaren Qualitätsschub: Charaktermodelle glänzen, Partikel wirbeln detailreicher, und der neue HDR-Effekt lässt Bowserflammen regelrecht aus dem Bildschirm lodern. Wer etwa Bowser auf einem 4K-Screen in all seiner Pracht bewundert hat, weiß, wo uns der nächste große Super Mario-Titel grafisch abholen wird. Gleichzeitig bleibt das Hauptspiel unangetastet. Am Fernseher wie auch am Handheld wirkt die Darstellung nach aktuellem Standard deutlich weicher, was beim Hin- und Herhüpfen zwischen den beiden Versionen schnell sichtbar wird.
Akustisch gibt es indes keinen Grund zur Klage: Vom Banjo-Gezupfe im Western Land bis zum Synth-Gefiepe der Regenbogen-Galerie trägt jeder Track das typische Nintendo-Ohrwurm-Siegel. Neu ist eine subtile 3D-Audio-Inszenierung, die vorbeirauschende Achterbahnen nun richtungsgetreu durch den Raum schickt – ein netter Bonus, der aber nur in Jamboree TV aktiv ist. Ansonsten ist nur anzumerken, dass sich natürlich stark an den neuen Features zwischen Maus, Mikrofon und Kamera orientiert wurde. Gleichzeitig ist der Mega-Umfang der Games einfach im Hauptspiel enthalten.
Fazit: Gelungenes Upgrade mit Potenzial
Super Mario Party Jamboree war schon auf der klassischen Switch ein Garant für Couch-Eskapaden. Die Switch-2-Edition krönt dieses Fundament mit gelungener Hochglanz-Optik und cleveren Maus- sowie Kameragimmicks, die dem Minispielsalat überraschend frische Würze verleihen. Gleichzeitig wirkt die harte Trennung zwischen Grundspiel und TV-Erweiterung wie eine Designbaustelle: doppelte Menüs, geteilte Saves, verpasste Chancen bei Auflösung und Pro-Regeln. Warum kein großes Update, Nintendo? Wer Jamboree bislang verpasst hat, erhält hiermit das umfangreichste und technisch attraktivste Mario Party aller Zeiten. Besitzer der Erstfassung sollten abwägen: Für 20 Euro gibt es famose Team-Matches, rasantere Blitz-Partien und nette Maus-Action.
Allerdings bekommt ihr auch einen Menü-Spagat, der den Spielfluss bremst, und zwei unterschiedliche Designs. Abzüge gibt es für die Kamera-Spiele, die euch ganz genau in eine Reihenfolge und Entfernung setzen wollen, was leider nicht immer möglich sein wird. Unter dem Strich bleibt Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV ein spritziger, aber inkonsistenter Nachschlag. Er katapultiert das Party-Chaos dank neuer Hardware auf ein höheres Fun-Niveau, verpasst jedoch die Chance, Alt und Neu zu verschmelzen. Am Ende würfeln wir uns dennoch gern wieder durch, denn das Mario Party-Feeling passt einfach. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als wäre hier mehr drin gewesen – warten wir einfach auf das nächste große Mario Party!