Peglin Test (Nintendo Switch): Wenn Pachinko auf Deckbuilding trifft

von Mandi 17.07.2025

Nur noch eine Runde! Red Nexus Games hat mit Peglin einen ungewöhnlichen Cocktail gemixt. Lest unseren Test!

Über Peglin

Was passiert, wenn man das klassische Pachinko-Gameplay von Peggle mit den Roguelike-Elementen eines Slay the Spire kombiniert? Das Ergebnis ist ein charmantes, süchtig machendes Spiel, das sowohl Fans von Geschicklichkeitsspielen als auch RPG-Enthusiasten ansprechen könnte. Die Drachen haben schon viel zu lange die friedlichen Peglins tyrannisiert und deren Gold gestohlen. Genug ist genug! Als mutiger grüner Goblin macht ihr euch auf den Weg durch drei verschiedene Gebiete – Wald, Festung und Drachenhöhle –, um euer rechtmäßiges Eigentum zurückzuholen. 

Entwickelt von Red Nexus Games und für 19,99 Euro erhältlich, verspricht Peglin ein einzigartiges Spielerlebnis, das zwei bewährte Spielkonzepte clever miteinander verbindet. Was auf den ersten Blick wie ein einfaches Geschicklichkeitsspiel aussieht, entpuppt sich schnell als durchdachtes Strategiespiel. Statt einfach nur Kugeln zu schießen, sammelt ihr verschiedene Orbs mit einzigartigen Eigenschaften, die euren Spielstil grundlegend verändern können. Von simplen Steinchen bis hin zu explosiven Bomben-Orbs – jede Kugel hat ihre eigene Persönlichkeit und ihren strategischen Wert.

So wird gespielt

Das Gameplay ist schnell erklärt, aber schwer zu meistern. Ihr schießt Orbs auf ein Brett voller Pins und versucht, möglichst viele davon zu treffen. Jeder getroffene Stift erhöht euren Schaden gegen die Gegner im oberen Bildschirmbereich. Besondere Stifte bieten zusätzliche Boni: Kritische Treffer-Stifte (‚!‘) verdoppeln euren Schaden, Refresh-Stifte (‚R‘) erneuern das Board, und Bomben-Stifte explodieren nach mehreren Treffern. Die Roguelike-Elemente kommen ins Spiel, wenn ihr zwischen den Kämpfen neue Orbs kauft, bestehende aufwertet oder mächtige Relikte findet. 

Diese Relikte können das Spiel komplett verändern – von zusätzlichen Kugeln bis hin zu völlig neuen Spielmechaniken. Jeder Durchgang fühlt sich anders an, da die Karten zufällig generiert werden und verschiedene Orb-Kombinationen zu völlig unterschiedlichen Strategien führen. Das Schöne an Peglin ist, dass es sowohl für Gelegenheitsspieler als auch für Hardcore-Fans funktioniert. Die Grundmechanik ist intuitiv verstehbar, aber die Tiefe der Orb-Kombinationen und strategischen Entscheidungen kann euch stundenlang beschäftigen. Damit einher geht natürlich auch der Zufall.

Herausforderung und Schwierigkeitsgrad

Peglin ist durchaus fordernd, aber fair. Die ersten Durchgänge werdet ihr wahrscheinlich nicht schaffen, aber das gehört zum Roguelike-Konzept dazu. Mit jeder Niederlage lernt ihr dazu und entwickelt bessere Strategien. Das Spiel bietet verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die nach erfolgreichen Runs freigeschaltet werden.

Die Physik-Engine ist größtenteils zuverlässig, auch wenn gelegentlich Kugeln unvorhersehbar abprallen. Das gehört aber zum Charme des Spiels – manchmal rettet euch das Glück, manchmal spielt es gegen euch. Die Balance zwischen Skill und Zufall ist gut gelungen, auch wenn manche Situationen frustrierend glücksabhängig sein können. Und gute Ausstattung hilft immer!

Vielfalt der Orbs und Strategien

Das Herzstück von Peglin sind die verschiedenen Orbs, die ihr sammeln könnt. Jeder Orb hat einzigartige Eigenschaften: Der Dolch wird stärker bei kritischen Treffern, der Laser durchdringt mehrere Gegner, und eine andere Kugel spawnt Bomben. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass kein Durchgang dem anderen gleicht. Besonders interessant wird es, wenn ihr solche Kugeln miteinander kombiniert. Ein Multiball-Orb gemeinsam mit einem Bomben-Orb kann das ganze Brett in Schutt und Asche legen. Diese Synergien zu entdecken und optimal zu nutzen, ist der strategische Kern des Spiels. So gewann ich meine dritte Runde in Peglin!

Die drei Gebiete bieten jeweils unterschiedliche Herausforderungen und enden mit spektakulären Boss-Kämpfen. Diese Bosse haben einzigartige Angriffsmuster und erfordern angepasste Strategien. Der finale Drachen-Boss ist besonders imposant und stellt einen würdigen Abschluss des Abenteuers dar. Das Progression-System motiviert zum Weiterspielen. Neue Charaktere, Kugeln und Achievements warten darauf, freigeschaltet zu werden. Auch wenn die Kampagne relativ kurz ist, sorgt der Roguelike-Charakter für hohen Wiederspielwert. Und ihr gewinnt längst nicht jede Runde, selbst, wenn ihr schon 10 Stunden oder mehr intus habt.

Die Technik auf der Switch

Peglin läuft auf der Nintendo Switch 2 tadellos. Die Framerate ist stabil, die Ladezeiten kurz, und die Pixel-Art-Optik kommt sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus gut zur Geltung. Besonders praktisch ist die Touchscreen-Steuerung im Handheld-Modus, die präzises Zielen ermöglicht.

Die Controller-Steuerung funktioniert ebenfalls gut, auch wenn sie anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Mit den Analog-Sticks könnt ihr grob zielen, während das D-Pad für Feineinstellungen verwendet wird. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit fühlt sich die Steuerung natürlich an. Groß ist der Titel zudem nicht, 452 MB benötigt das Game.

Fazit: Charmanter Geheimtipp

Peglin verbindet die süchtig machende Peggle-Mechanik mit der Spannung eines Roguelikes. Was kann der Kugel-Goblin? Hier erwartet euch ein kleines Juwel, das zwei bewährte Spielkonzepte gekonnt miteinander verbindet. Die Mischung aus Geschicklichkeit, Strategie und Zufall funktioniert überraschend gut und sorgt für süchtig machendes Gameplay. Die charmante Pixel-Art-Optik und die stabile technische Umsetzung auf der Switch runden das Paket ab. Wer Spiele wie Peggle oder Slay the Spire mochte, sollte hier definitiv einen Blick drauf werfen. Auch für Neulinge im Roguelike-Genre ist das Spiel gut geeignet, da die Mechaniken schnell verstanden sind. Der Preis von 19,99 Euro ist für das Gebotene fair, auch wenn die Kampagne nicht besonders lang ist.

Allerdings ist das kein Spiel für jedermann – die Zufallsabhängigkeit und der manchmal frustrierende Schwierigkeitsgrad können mit der ziemlich schlanken Story gemeinsam abschrecken. Aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem originellen und unterhaltsamen Spielerlebnis belohnt, das perfekt für kurze Sessions zwischendurch oder längere Grind-Sessions geeignet ist. Wenn ihr aber Peggle geliebt habt und dem einen oder anderen RPG-Abenteuer nicht abgeneigt seid, dann kann ich euch Peglin wärmstens ans Herz legen. Denn dieses Spiel ist definitiv einen Blick wert, besonders für Fans von Puzzle-Spielen mit strategischer Tiefe. Und wer weiß, vielleicht packt euch das Game auch mit seiner eingangs ungeahnten Vielfalt?

Wertung: 8.0 Pixel

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