Datenschutz-Sorgen bremsen KI-Adoption in deutschen Haushalten

von Mandi 06.07.2025

Eine Samsung-Umfrage zeigt große Wissenslücken und Sicherheitsbedenken bei Smart Home-Technologien auf.

Zum Datenschutz-Thema

Eine neue Studie von Samsung Electronics offenbart erhebliche Datenschutz-Bedenken unter deutschen Verbrauchern, die die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz und Smart Home-Technologien in deutschen Haushalten behindern könnten. Die im April 2025 durchgeführte Umfrage unter 1.051 Deutschen im Alter von 18 bis 43 Jahren zeigt ein paradoxes Bild: Während der Smart Home-Markt weiter wächst, herrschen große Unsicherheiten beim Datenschutz. Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein besorgniserregendes Bild des Sicherheitsbewusstseins deutscher Verbraucher. Ein Drittel (34 Prozent) der Befragten denkt nie über die Sicherheit ihrer smarten Geräte nach, obwohl diese zunehmend miteinander vernetzt sind. 

Besonders beunruhigend: Nur elf Prozent fühlen sich über den Datenschutz „sehr gut“ informiert. Die Umfrage deckt erhebliche Unterschiede im Sicherheitsbewusstsein zwischen verschiedenen Gerätekategorien auf. Während 63 Prozent der Deutschen mindestens einmal wöchentlich über die Sicherheit ihrer Smartphone-Daten nachdenken, sinkt diese Aufmerksamkeit bei anderen smarten Geräten drastisch: Nur 32 Prozent beschäftigen sich mit der Sicherheit von Wearables, 31 Prozent mit smarten Haushaltsgeräten und lediglich 25 Prozent mit smarten Türklingeln. Man sieht also gleich: Hier herrscht noch einiges an Aufholbedarf, wenn es um das Thema Sicherheit in all seinen Ausprägungen geht. Eine Sache der Bequemlichkeit?

Hohe Sicherheitsbedenken als Innovationsbremse

Die Studie zeigt, dass Datenschutz-Sorgen konkrete Auswirkungen auf das Verhalten der Verbraucher haben. Bemerkenswerte 88 Prozent der Befragten fürchten finanzielle Verluste durch Datenmissbrauch, während 84 Prozent befürchten, dass ihre Metadaten zur Identifikation genutzt werden könnten. Diese Ängste führen zu Verhaltensänderungen: 16 Prozent der Deutschen verzichteten im vergangenen Jahr aus Sicherheitsgründen darauf, Daten zwischen smarten Geräten auszutauschen. Die Auswirkungen gehen über individuelles Verhalten hinaus. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie KI und Smart Home-Technologien offener gegenüberstehen würden.

Allerdings nur dann, wenn sie die persönlichen Vorteile besser verstehen würden und sich sicher sein könnten, dass ihre Daten geschützt sind. Ein zentraler Befund der Studie ist der große Bildungsbedarf: 61 Prozent der befragten Deutschen wünschen sich bessere Bildungsangebote über Datenschutz und Privatsphäre. Dieser Befund unterstreicht die Diskrepanz zwischen der Digitalisierung des Alltags und dem Verständnis für die damit verbundenen Sicherheitsaspekte. Die Studie zeigt auch auf, dass viele Verbraucher trotz ihrer Bedenken nicht angemessen handeln: 31 Prozent akzeptieren die Standardeinstellungen von Apps, ohne sie vollständig zu verstehen, und 58 Prozent haben das Gefühl, nie die volle Kontrolle über ihre Privatsphäre auf ihren Geräten zu haben.

Samsung antwortet mit Knox-Sicherheitslösungen

Als Reaktion auf diese Bedenken betont Samsung sein Engagement für Datenschutz und Sicherheit. Dr. Seungwon Shin, Corporate EVP und Leiter des Security Teams bei Samsung Electronics, erklärt: „Wir bei Samsung glauben, dass echte Innovation bei den Menschen beginnt – deshalb stellen wir den Datenschutz in den Mittelpunkt unseres Handelns.“ Das Unternehmen setzt dabei auf seine Knox-Sicherheitsplattform, die sowohl Galaxy-Geräte als auch smarte Haushaltsgeräte schützt. Mit Knox Matrix plant Samsung, ein vernetztes Sicherheitssystem zu schaffen, bei dem Geräte sich gegenseitig schützen. Die Plattform basiert auf privater Blockchain-Technologie und nutzt Post-Quantum-Kryptografie für geräteübergreifenden Echtzeitschutz. Trotz der Datenschutz-Sorgen zeigt der deutsche Smart Home-Markt kontinuierliches Wachstum. Laut aktuellen Prognosen wird der Markt von 8,8 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 12,0 Milliarden Euro bis 2029 anwachsen. 

Das Plus von knapp 30 Prozent im Volumen wird sich auch anderswo niederschlagen: Die Penetrationsrate soll von derzeit 81,4 Prozent auf fast vollständige Marktdurchdringung von 98,3 Prozent bis 2029 steigen. Diese Zahlen stehen in einem interessanten Kontrast zu den in der Samsung-Studie geäußerten Bedenken und deuten darauf hin, dass trotz bestehender Sorgen die Nachfrage nach Smart Home-Technologien weiter zunimmt. Die Herausforderung dabei laut Expertengremien: Während die Nachfrage vorhanden ist, müssen Anbieter gleichzeitig das Vertrauen der Verbraucher durch transparente Datenschutzpraktiken und verbesserte Sicherheitsmaßnahmen stärken. Die Studie wurde im April 2025 von FleishmanHillard TRUE Global Intelligence in Zusammenarbeit mit Focaldata durchgeführt. Insgesamt wurden 8.284 europäische Verbraucher aus sieben Ländern befragt, darunter 1.051 aus Deutschland.

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