Devcom 2017: Do’s and Don’ts to Get Into the Game Industry

von Marianne Kräuter 21.08.2017

Wer vorhat, selbst in der Gamingbranche Fuß zu fassen durfte sich gestern auf der Kölner Respawn “Do’s and Don’ts to Get Into the Game Industry” des belgischen Indie-Entwicklers Jeroen Janssen nicht entgehen lassen. Dieser hatte für aufstrebende GamedesignerInnen, KünsterInnen und ProgrammiererInnen jede Menge Tipps für den Berufseinstieg parat!

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1.) Visitenkarten

Auf eine Visitenkarte gehören alle wichtigen Informationen wie Name, E-Mail Adresse oder andere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, das eigene Berufsfeld sowie ein Link zum Portfolio. Am besten zeigt eine Seite der Visitenkarte etwas Erinnerungswürdiges, wie ein Bild der eigenen Arbeit oder ein Foto. Die Seite mit den Informationen sollte immer genügend weißen Raum lassen, um ein paar zusätzliche Notizen dazukritzeln zu können.

2.) Portfolio

Generell sollte man die beste Arbeit zuerst herzeigen und Füllmaterial vollkommen weglassen. Es ist besser, ein kleines Portfolio mit seinen besten Arbeiten vorzuführen, als ein großes voller mittelmäßiger Projekte. Neben Schul- und Uniprojekten ist es auch wichtig, persönliche Herzensprojekte, die in der Freizeit entstanden sind, zu inkludieren.

KünstlerInnen sollten laut Janssen auf stark stilisierte Zeichenstile verzichten, bei denen ihr Können und ihr persönlicher Stil nicht richtig zur Geltung kommen kann (z.B. Manga). Das Hervorheben kleiner Details ist wichtig, um sich ein Bild von der tatsächlichen Qualtität machen zu können.

ProgrammiererInnen zeigen ihren Code am besten in Videos oder mit Links zu Github (o.ä.). Auch hierbei sind Details wichtig: Warum wurde eine bestimmte Lösung verwendet oder eine bestimmte Entscheidung getroffen? – Das alles hilft, um den Arbeitgeber vom eigenen Können zu überzeugen.

Für Level DesignerInnen ist der Levelflow wichtiger als Screenshots. Maps zu Levels oder Videos, die mehr zeigen, als ein Standbild sind hier vorzuziehen. Auch Bilder vom Editor, der zeigt, wie die Belichtung, etc. gewählt wurde, gibt Aufschlüsse über die Arbeit.

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3.) E-Mail

Wenn man eine E-Mail an einen Gamedeveloper schreibt, sollte man möglichst gleich in der ersten Anfrage alle wichtigen Infos verpacken. Ist man auf der Suche nach einem Praktikum, gehören neben wichtigen Informationen, die sonst auf der eigenen Visitenkarte stünden, auch die gewünschte Zeitdauer, sowie Ziele, Vorstellung und Wünsche für ein Praktikum. Nicht vergessen: Link zum Portfolio!

4.) Aktives Netzwerken

Hat man sich ein gutes Portfolio zusammengestellt und die perfekte Visitenkarten gedruckt, muss man sich damit aktiv in die Welt der Spielindustrie wagen: Get-Togethers, Konferenzen und andere Events in denen sich die Branche begegnet sind die perfekte Gelegenheit, um mit potentiellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Hierbei ist ein gepflegtes Äußeres ebenso von Bedeutung wie ein selbstsicheres, offenes, freundliches Auftreten.

5.) Bonuspunkte

Zu guter Letzt nannte Jeroen Jannsen noch ein paar Punkte, die ihm bei Bewerbungen stets positiv auffallen, und die generell dabei helfen können, einen Job zu ergattern.

Herzensprojekte, die in der Freizeit entstanden sind, sagen oft viel mehr über die eigene Person und deren Können aus, als Schul- oder Uniprojekte. Wer sich auch privat gerne fortbildet, Museen besucht, liest oder anderen kulturellen Aktivitäten nachgeht, legt sich automatisch einen großen Wissenskatalog an, von dem die kreative Vielfalt der eigenen Arbeit nur profitieren kann.

Genau so wichtig ist es jedoch, sich mit seiner Arbeit nach draußen zu wagen und diese auf Gaming Events zu präsentieren und Feedback einzuholen.

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