Apple iPhone 8 Plus im Test: Pure Superlative

von Mandi 14.12.2017

Mit dem iPhone 8 Plus hat Apple auch die große Riege seines Smartphone-Angebots auf den neuesten Stand gebracht. Ich habe mich mit dem großen Kaliber angelegt und kann nun von den Vorzügen und Nachteilen berichten. Lest das Review! Zur offiziellen Website des Smartphones geht es hier.

Die Plus-Größe und andere Dinge

Smartphones werden immer größer. Das ist aber nicht unseren Händen geschuldet, die nach möglichst viel Fläche verlangen. Viel lieber haben wir Menschen es, wenn wir möglichst viel Content auf einen Blick erhaschen können. Hier geht es also weniger um die reine Masse des Smartphones, sondern um die Bildschirmdiagonale.

Das iPhone 8 Plus bietet 5,5 Zoll (14 cm) Bildschirmdiagonale und gilt zwar als großes, beileibe aber nicht als das größte Smartphone. Dieses Display löst Full HD auf, also 1920×1080 Pixel (401 dpi). Gemeinsam mit diesem für ein Telefon immensen Screen kommt aber auch einiges an Gewicht. Genauer gesagt sind dies 202 Gramm.

Die Abmessungen betragen 158,4 mm in der Höhe, 78,1 mm in der Breite und 7,5 mm in der Dicke. Wenn ihr so ein Gerät einhändig benutzen wollt, müsst ihr entweder verdammt große Hände besitzen oder das Halten eures Handys neu erlernen. Fakt ist jedoch, dass die Nutzung mit zwei Händen deutlich mehr Spaß macht und auch sicherer ist.

Was ist neu beim iPhone 8 Plus?

Im Vergleich zu den anderen Plus-Geräten aus dem Hause Apple hat sich nicht allzuviel getan, wenn man das Äußere ansieht. Die Rückseite des Smartphones ist nun aus Glas, was bedeutet, dass sich das Aussehen hier etwas verändert hat. Es wirkt wertiger, und so ganz nebenbei ermöglicht diese Änderung nun induktives Laden.

Das iPhone 8 Plus ist spritzwassergeschützt und hält auch nun eine Weile unter Wasser durch, es sollte also im seichten Wasser oder Swimmingpool nichts mehr schiefgehen. Der Home-Button war schon im Vorgängermodell nur noch eine Touch-Fläche – dafür haben die Lautsprecher einiges an Lautstärke hinzugewonnen.

Die Kameras, genauer gesagt, der darunterliegende Sensor wurde gehörig verbessert und soll nun für schönere Fotos sorgen. Last but not least gibt es einen neuen Prozessor der A11-Generation. Die Leistung soll im Vergleich zum Vorjahresmodell gewaltig gestiegen sein, aber das sehen wir uns Schritt für Schritt an. Apple hat übrigens ein achtsekündiges Video bereitgestellt, was sich alles getan hat – seht es hier:

Einrichtung

Mit iOS 11 haben die iPhones einige nützliche Dinge dazugelernt. Dazu zählt beispielsweise das Teilen von WLAN-Kennwörtern, wenn sich ein neues Gerät in der Nähe befindet. So wird hier noch eine Hürde eliminiert, von der man zuvor nicht wusste, dass sie überhaupt eine war. Abgesehen davon ist iOS bei der Einrichtung sehr geradlinig.

Nach der Anmeldung mittels der eigenen Apple ID und der Beantwortung einiger Fragen (darf der Standort ermittelt werden? wollen Nutzungsdaten geteilt werden?) ist man auch schon auf dem Homescreen gelandet. Bei dem iPhone 8 Plus finden auf ebenselbem Bildschirm 28 Apps Platz – 24 auf dem Screen und 4 im Dock.

Wenn ihr das iPhone 8 Plus von einem Backup eines anderen Gerätes wiederherstellt, werden hier zwar schon die Icons der anderen Apps angezeigt, aber sie müssen zunächst erneut geladen und installiert werden. Bei VielnutzerInnen empfiehlt es sich, via iTunes ein lokales Backup zu machen und wiederherzustellen, da so die Apps nicht heruntergeladen, sondern einfach überspielt werden.

Apple iPhone 8 Plus im Test

Performance und Display

Ist aber alles so, wie ihr es euch vorstellt, könnt ihr schon mit der Nutzung des iPhone 8 Plus loslegen. Wie bei jedem neuen Smartphone üblich stellt sich bei der Normalnutzung keinerlei Verzögerung ein. Alles flutscht und funktioniert reibungslos – Zeit, das Gerät ein wenig unter Druck zu setzen! Mittels der App iMovie ließen sich beliebig große Videos rasend schnell bearbeiten.

Das geht so weit, dass kein großer Unterschied zur Bearbeitung an einem Desktop bemerkbar war. Auch bei Spielen kann man tun, was man will – das iPhone 8 Plus ist derzeit allen Apps gewachsen. Hier dürfte Apple so viel Power verbaut haben, dass die nächsten ein bis zwei Jahre bestimmt kein Performance-Einbruch zu erwarten ist.

Der Bildschirm, zweifelsohne eine der wichtigsten Komponenten in einem Smartphone, ist brillant. Die Farben sind knackig, ohne übersättigt zu wirken, die Pixelanzahl reicht vollkommen aus und alles wird scharf dargestellt. Da gibt es keine Schlieren, kein Einbrennen oder sonstige Sperenzchen – das iPhone 8 Plus besitzt einen der besten Screens auf dem Markt.

Kameras

Die Frontkamera löst mit 7 Megapixel auf, was für die Selfie-Generation mehr als genug sein müsste. Den Ton gibt allerdings die Dual-Kamera auf der Rückseite an, die 12 Megapixel auflöst – einmal mit Weitwinkel- und einmal mit Teleobjektiv. Anstatt wie der Mitbewerb einen Sensor mit Monochrom-Informationen und den anderen Sensor mit RGB-Informationen zu füttern, verfolgt Apple einen anderen Ansatz.

Beide Linsen greifen auf den selben zugrunde liegenden Sensor zu, und so lässt sich durch das bloße Umschalten ein optischer Zweifach-Zoom erzeugen. Vorsicht jedoch: Nur die Weitwinkel-Linse genießt die optische Bildstabilisation. Wer auch bei zweifachem Zoom einen Bildstabilisator möchte, muss zum iPhone X greifen. Auch ohne Bildstabilisator kann das iPhone 8 Plus die gleichen Tricks wie das Flaggschiff. Übrigens werden neue Formate verwendet (HEVC und HEIC), um den benötigten Speicherplatz zu halbieren.

Reguläre Fotos, Videos und Porträt-Aufnahmen (teils grandios, teils naja) sehen auf dem iPhone 8 Plus richtig detailgetreu und realistisch aus. Sogar bei schwacher Beleuchtung verfällt die Qualität kaum, und kleine Details sind zu jeder Zeit auszumachen. Da verwundert es nicht, dass das Apple-Gerät bei unabhängigen Foto-TesterInnen auf den Spitzenplätzen landet. Hier etwa ein Porträt-Foto:

Software und Handhabung

iOS 11.2 ist die aktuellste Version des Apple-Betriebssystems, und ich bin rundum zufrieden mit der Software. Abstürze von Apps gibt es so gut wie nie, Sicherheitslücken wurden gestopft und die Performance ist einfach nur beeindruckend. Selbst AR-Apps wie Night Sky, AR Dragon und dergleichen scheinen das iPhone 8 Plus kaum zu drangsalieren. Nur die Akkulaufzeit verkürzt sich dementsprechend.

Apropos Sicherheitslücken: Ein großes Thema bei Smartphones ist nach wie vor die Aktualität der aufgespielten Software. Bei Android-Herstellern ist es leider nach wie vor Usus, zwei Jahre alte Betriebssysteme zu verwenden, ohne je ein Update bereitzustellen. Das Problem haben NutzerInnen von Apple-Produkten nicht – hier werden Updates bereitgestellt, bis die Hardware an ihre Grenzen gelangt.

Auch dieser Ansatz stößt nicht bei allen Smartphone-Begeisterten auf Zustimmung, mir persönlich gefällt er aber allemal besser. Schließlich kann man selbst entscheiden, ob man ein Update macht oder nicht – wenn es denn eines gibt. Zu iOS 11 ist nur noch zu sagen, dass die Kompatibilität mit 32-bit-Apps gestrichen wurde. Wenn also eine App nunmehr seit Jahren kein Update mehr erhielt, wird sie unter iOS 11 nicht mehr starten. (Bei mir persönlich betraf dies vier Apps, und alle davon waren alte Spiele.)

Akkulaufzeit und andere Themen

Nicht alle Apps sind (so wie beim iPad Pro) an den größeren Screen angepasst, aber die Zahl dieser Apps wird täglich kleiner. Die Akkulaufzeit beträgt bei Normalnutzung gut zwei Tage, wenn ihr aber regelmäßig zockt – etwa Animal Crossing: Pocket Camp -, könnt ihr diesen Wert getrost vergessen. Das Laden funktioniert gut, egal, ob ihr euch für induktives Aufladen oder das gute alte Lightning-Kabel entscheidet.

Die schiere Größe des iPhone 8 Plus ist schon beeindruckend und definitiv Gewöhnungssache. Von einem iPhone 6 kommend muss ich sagen, dass ich mein Gerät nun anders halte und teils sogar mit einer Hand bedienen kann. Dennoch fühle ich mich mit einem physisch kleineren Smartphone definitiv sicherer, ein wenig Eingewöhnungszeit muss wohl noch sein. Eine Hülle ist bei dem Glaskörper anzuraten.

Apropos Glas: Da die Rückseite komplett aus Glas besteht, rutscht das iPhone 8 Plus sehr, sehr gerne von schrägen Unterlagen! Wenn ihr euer Smartphone also gerne auf Armlehnen oder auch auf Sitzflächen von Stühlen ablegt, stellt euch darauf ein, dass euer iPhone 8 Plus ins Rutschen gerät und dann den Abgang macht. Nochmal: Eine Hülle, und sei es nur ein minimalistischer Schutz, ist bei diesem Gerät anzuraten. Vor dem Fazit gibt es noch einen Trailer aus dem Hause Apple:

 

iPhone 8 Plus: Stark und ausdauernd

Die Größe des Geräts ist gewöhnungsbedürftig, und die Angst, etwas bei dem Glaskörper kaputtzumachen, schwingt die erste Zeit mit. Apps sind teilweise nicht angepasst und sehen etwas vergrößert aus, und die Glasrückseite rutscht (ohne Hülle), sodass Abstürze keine Seltenheit sind. Abgesehen davon kann man dem iPhone 8 Plus absolut keinen Vorwurf machen, denn das Gesamtpaket stimmt:

Die Performance des Smartphones ist beeindruckend. Egal, was ihr mit diesem Gerät anstellt, es erledigt die Aufgaben im Nu. Porträtfotos lassen sich live bearbeiten, Videoschnitt ist überhaupt kein Thema und auch anspruchsvollste Games laufen flüssig auf dem Testgerät ab. Mein altes iPhone 6 ist da klarerweise kein Vergleich, aber das iPhone 8 Plus hat so viel Power, dass es für die nächsten Jahre bestimmt reicht.

Updates und Sicherheitspatches werden zeitnah bereitgestellt, es gibt bei der Nutzung kaum Wärmeentwicklung, die Handhabung ist einfach und auch die Akkulaufzeit ist enorm. Das iPhone 8 Plus ist bestimmt nicht günstig, doch ein besseres Smartphone in der Preisklasse um die 900 Euro gibt es 2017 nicht. Meine Wette: Auch 2018 wird es gesamt besehen kein besseres Smartphone geben, bis Apple seine Produkte erneuert.

Wertung: 9.1 Pixel

für Apple iPhone 8 Plus im Test: Pure Superlative von
1 Kommentar
neuste
älteste
Inline Feedbacks
View all comments
Jan

Ich fande den Bericht sehr detailliert und auch gut geschrieben ich bin selbst Nutzer eines Iphone 8+ und kann mich nicht beklagen alles einfach perfekt